Betrachtung zum Landwirtschaftsfest der Wartburgregion

Das Landwirtschaftsfest der Wartburgregion in Verbindung mit der 7. überregionalen Südthüringer Regionaltierschau am 28. Juni 2009 in Dermbach waren ein voller Erfolg. Züchter aus den Landkreisen Wartburgkreis, Schmalkalden-Meiningen, Sonneberg, Hildburghausen, Gotha sowie der kreisfreien Stadt Eisenach stellten ihre Rinder, Pferde, Schafe sowie Ziegen, Schweine und Kleintiere auf dieser Tierschau vor und nutzten damit diese einmalige Gelegenheit, einer breiten Öffentlichkeit die hohe Leistungsfähigkeit ihrer Zuchttiere vorzuführen. So waren ca. 100 Rinder (12 Rassen), über 50 Pferde (11 Rassen), 30 Schweine (2 Rassen sowie Kreuzungen), über 100 Schafe und Ziegen (8 Rassen), ca. 150 Stück Geflügel (50 Rassen) sowie Kaninchen (15 Rassen) auf dem Gelände des Rhönlandhofes und während des Schauprogramms zu sehen.

Tausende Besucher kamen und erlebten Landwirtschaft pur. Mit dieser Leistungsschau der Südthüringer Tierzucht war den Veranstaltern nicht nur eine hochaktuelle Präsentation der Landwirtschaft gelungen. Hier wurde gleichzeitig auf unaufdringliche Weise exzellente Öffentlichkeitsarbeit für die örtliche Landwirtschaft und darüber hinaus betrieben.
Die Landwirtschaft als Erzeuger gesunder Nahrungsmittel, als Begründer und Erhalter einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft und nicht zuletzt als bedeutender Arbeitgeber vor Ort – diese Aussagen wurden während der gesamten Veranstaltung auf den verschiedensten Ebenen vermittelt.

Aber auch die aktuelle Situation der Milcherzeuger, die mit einem Hungerlohn für ihre Milch abgespeist werden, war ein Thema, das immer wieder von den Rednern während des großen Schauprogramms aufgegriffen wurde. So forderte Landrat Reinhard Krebs Erzeugerpreise, die den Landwirtschaftsbetrieben nachhaltig ihre Existenz sicherten. Der Vizepräsident des Thüringer Bauernverbandes Albert Seifert wies darauf hin, dass viele Milchviehbetriebe bereits ihren Viehbestand abbauen. Es gab auch schon die ersten Betriebsaufgaben.
Doch trotz aller begründeten Sorgen zeigten sich die Züchter optimistisch. Beim Richten und Bewerten der Rinder konnten ihre langjährigen züchterischen Leistungen gewürdigt werden. So ging der Championtitel bei den Milchrindern nach Gleichamberg (Kreis Hildburghausen). Aber auch der Wartburgkreis wurde würdig vertreten. Die Agrargenossenschaft Dankmarshausen stellte die beste Euterkuh der Tierschau vor und wurde Siegerin der mittleren Klasse bei den Milchrindern.
Das dreistündige Schauprogramm war der Besuchermagnet. In 12 Schaubildern wurden Rinder, Pferde, Schweine und Schafe vorgestellt. Einen besonderen Höhepunkt bildeten die Einlagen der Pferdezüchter: Schweres Warmblut, Trakehner, Kaltblut, Haflinger und Shetlandponys dominierten das Geschehen.
Mit der Vorstellung seines Kaltbluthengstes, der regelrecht bildhaft die Rasseanforderungen verkörpert, konnte Helmut Zellmann (Eisenach-Stregda) brillieren. Aber auch die Westernreiter waren mit allen drei Rassen vertreten. Hier muss Mario Keil (Eisenach) genannt werden, der nach einem bravourösen Ritt mit seinem Quarterhorse aus der Zucht der Circle M Ranch (Marksuhl) mit lang anhaltendem Beifall belohnt wurde.
Aber auch Dirk Langbein aus Urbich mit seinen Shetlandponys und Dorothee Melchert aus Weimar mit ihren Norikern hatten den weiten Weg nicht gescheut, um mit ihren Schaueinlagen das Programm zu bereichern.

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Gemeinsam hatten Züchter, Tierzuchtverbände, Kreisbauernverbände und das Landwirtschaftsamt Bad Salzungen diesen landwirtschaftlichen Höhepunkt vorbereitet, der einer seit Jahren währenden guten Tradition folgend alle zwei Jahre in Südthüringen stattfindet. Als Ausrichterbetrieb der 7. Südthüringer Regionaltierschau wurde die Agrargenossenschaft «Rhönland» Dermbach ausgewählt. Die sehr guten Bedingungen an diesem Standort für eine derartige Veranstaltung wurden bereits im Jahr 2005 unter Beweis gestellt.
Beeindruckend war auch die großzügige Gestaltung des Ausstellungsgeländes incl. Schauring, Ausstellungen historischer und moderner Land- und Forsttechnik, Info- und Verkaufsständen, Vorführung alten Handwerks sowie Versorgungsmöglichkeiten. Und nicht zuletzt war die sehr gute Annahme der Veranstaltung beim Publikum (über 6000 Besucher) auch der Wahl des Austragungsortes, d.h. dem Image des Ausrichterbetriebes sowie dem landschaftlichen Reiz des Standortes in Verbindung mit einem guten Wetter zu verdanken.

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