BUND Thüringen fordert Landwirte zum Systemwechsel auf

Zum Deutschen Bauerntag fordert der BUND Thüringen die Landwirte zum Systemwechsel im Agrarbereich auf. Die Fördergelder aus der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU müssten für Umwelt-, Tier- und Verbraucherschutz eingesetzt werden.

Landwirte setzen noch viel zu oft auf Profit durch Ausbeutung von Tieren und Natur. Immer noch ist es lukrativer, Gewässer mit Nitrat, Lebensmittel und Böden mit Pestiziden zu belasten, statt auf artgerechte und umweltschonende Produktion zu setzen, stellt Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen, fest. Wenn 50 Millionen Euro Fördergelder in die Landwirtschaft fließen, dann muss daraus auch ein öffentlicher Mehrwert entstehen. Wir setzen hier auch auf die bäuerliche Landwirtschaft als Partner. Nötig ist eine Reform der Fördergelder, die den Systemwechsel in der Landwirtschaft unterstützt.

Die bisher von der Förderung profitierende industrielle Landwirtschaft mit Massentierhaltung, Monokulturen und Chemieeinsatz habe die Natur stark geschädigt. Seit 1980 habe sich die Zahl der Feldvögel in der Agrarlandschaft in Europa um 44% reduziert. Auch ehemals häufige Arten wie Feldsperling oder Kiebitz erlebten starke Verluste. In Thüringen verfehlten über 95% der Gewässer den guten ökologischen Zustand – oft durch Einträge aus der Landwirtschaft.

Wir wollen den Systemwechsel in der Landwirtschaft. Mit artenreichen Kulturlandschaften und guten Haltungsbedingungen für Nutztiere. Tierwohl bedeutet, dass alle Tiere auf einem Hof selbstständig Zugang in freies Gelände haben und dort im Erdboden wühlen können, so Hoffmann abschließend.

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