Mitgliederversammlung des Zulieferernetzwerks „automotive thüringen e.V“

Dr.-Ing. Militzer einstimmig auf der Mitgliederversammlung des Zulieferernetzwerks „automotive thüringen e.V“  in Erfurt wiedergewählt

Die alljährlichen Mitgliederversammlungen des „automotive thüringen e.V.“ sind immer dann besonders gut besucht, wenn wie am 28.01.2016 Neuwahlen anstehen. Denn dann steht die Spannung auf der Tagesordnung, insbesondere wenn der bisherige Vorstandsvorsitzende seit Jahresanfang nicht mehr Chef und Hauptaktionär der MITEC Automotive AG ist, der Branche aber durch seine Beteiligungen an Firmen in Thüringen, Hessen und Baden Württemberg sowie Polen verbunden bleibt.

Es bleiben noch ca. 1600 Personen übrig, um deren Zukunft ich mich kümmern werde, so Dr. Militzer.

Militzer machte von Anfang an deutlich, dass es noch viel für ihn im „at“ zu tun geben wird. Zunächst galt es Bilanz zu ziehen:

Es ist richtig, dass viele Zulieferer in Thüringen auf ein gutes bisweilen sehr gutes Geschäftsjahr zurückblicken können. Doch, so der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks der größten Branche in Thüringen weiter, wir brauchen mehr Aktivität unserer Mitgliedsunternehmen, wir brauchen mehr Teilnahme, mehr Engagement für  unsere Interessen. Und wenn wegen deren Größe viele unserer Unternehmerinnen und Unternehmer zu wenig Zeit dafür haben, dann schicken Sie doch Ihre  Mitarbeiter für unsere oft hochinteressanten Veranstaltungen und Angebote, so seine  Kritik.

Seit der Kooperation mit dem sächsischen Zuliefernetzwerk AMZ haben sich die Angebote verdoppelt. Der Erfolg der Kooperation mündete auch in den LEG-Gemeinschaftsstand auf der IAA in Frankfurt, als gemeinsamen Auftritt mit den Sachsen. Und so wie es Dr. Militzer im Unternehmen vorlebt, wird es auch im „at“ weiter gehen. So berichtete er von einer ersten Sitzung mit Vertretern des PolymerMat. Dessen Geschäftsführer, Prof. Dr. Michael Koch, war als Gast und Referent der Veranstaltung überzeugt von einer zukünftig intensiven Kooperation zwischen dem „automotive thüringen“ und PolymerMat. Erste Projekte gilt es auf den Weg zu bringen: ein Arbeitskreis Kunststoff wird gegründet, die sehr erfolgreiche Meister-Intensiv-Ausbildung für den automotiven Bereich wird erweitert und eine Gemeinschaftsveranstaltung ist bereits in Planung.

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Und was besonders wichtig für den Vorsitzenden ist:

Wir agieren wie unsere neuen Freunde der Kunststoffbranche ohne Fördergelder, das heißt unabhängig.

Und aus dieser Unabhängigkeit heraus blickt der nach nunmehr 10 Jahren Amtszeit erneut gewählte Vorsitzende des „at“ mit Sorge auf die derzeitige Entwicklung in der Branche.

Um uns herum vollzieht sich ein Wandel, der gerade für unseren kleinen und mittleren Partner ruinös werden kann und wir haben es immer noch nicht geschafft, unsere Mitglieder für intensive  Kooperationen zu begeistern und die Zeit rennt vielen davon. Die Globalisierung wartet nicht auf Thüringen. Von Themen wie Digitalisierung und die Auswirkungen von Industrie 4.0 will ich gar nicht reden. Ebenso kritisiert Militzer die Machenschaften im VW Konzern im Abgasskandal. Unmoralisches Verhalten in der Branche schadet uns nachhaltig im In- und Ausland. Als eine der Ursachen dieser Entwicklung nennt Militzer das Bonussystem in der Wirtschaft. In der Automobilwirtschaft wie in der Bankenwelt sollte in Zukunft das Firmeninteresse wieder vor das Individualinteresse gestellt werden, so Dr. Militzer.

Mit großer Zustimmung kündigt Dr. Militzer an, dass sich der „at“ im kommenden Jahr diesen Themen ganz besonders annehmen wird. Das gilt zunächst  für den  Branchentag 2016 mit dem Arbeitstitel: Industrie 4.0 – Globale Herausforderungen für die Zulieferindustrie in Thüringen.

Auf die Frage, wie es weiter geht, winkt Dr. Militzer ab.

Wir im Vorstand haben ein Mandat auf Zeit, nunmehr für weitere 3 Jahre und können unsere Aktivitäten zügig ausbauen. Die  Basis eines leistungsstarken Branchennetzwerks war und ist, das wir  im Vorstand auf Nachhaltigkeit setzen, auch was die zu Verwerfungen und Vertrauensverlusten führte. Themen und die Besetzung angeht.

Bleibt dem Chronisten anzumerken, dass mit Dr. Michael Eckl (BMW Eisenach), Mathias Hasecke (HaBeck), Andreas Krey (LEG Thüringen), Johann Sedlmayer (SEDLMAYER) und Volker Höhnisch (TÜV Thüringen) und dem Manager des Netzwerks, Rechtsanwalt Michael M. Lison, das alte Team ebenso das neue Team sein wird. Man darf gespannt sein auf mindestens drei Delegationsreisen und mindestens drei Messeauftritte des „automotive thüringen“, natürlich in Kooperation mit der LEG Thüringen, der wir zu Dank verpflichtet sind.

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