Ein Unternehmer, der Spuren hinterließ

Unternehmer, Charmeur, Vordenker, Sportsfreund. Es gibt einige Eigenschaften, welche auf Ralf Schwager zutreffen. Seit dem Freitag ist der 72-Jährige Träger des Bundesverdienstkreuzes auch noch Westthüringer Unternehmer des Jahres 2013. Ausgezeichnet wurde der Kaufhausbesitzer am gestrigen Abend bei einem feierlichen Empfang im Hotel auf der Wartburg.

Zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik waren hierfür in den Wappensaal geströmt, um der Eisenacher Unternehmerlegende die Ehre zu erweisen. Unter ihnen auch zahlreiche Weggefährten des Geehrten. So waren es beispielsweise auch die ehemaligen Oberbürgermeister Hans-Peter Brodhun, Gerhard Schneider und Matthias Doht, welche das Wirken Schwagers in der Wartburgstadt von Anbeginn mit unterstützten.

Doch auch Eisenachs jetzige Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) und der Landrat des Wartburgkreises Reinhardt Krebs (CDU) waren gekommen und betonten zusammen noch einmal, dass Schwagers unternehmerische Tätigkeit bis weit in den Wartburgkreis ausstrahle.

«Aber nicht nur seine wirtschaftliche Tätigkeit hat in Eisenach Spuren hinterlassen», wusste der Kreisgeschäftsführer des «Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft» Gerhard Schneider anzuführen. «Besonders das große ehrenamtliche Engagement für den Sport und die Kultur in unserer Stadt hat eine Würdigung verdient», erklärte Schneider, welcher ebenfalls Mitglied der vierköpfigen Jury ist, die jährlich einen Preisträger aus der Region ernennen darf.

Ralf Schwager wurde 1941 in Eisenach geboren, floh dann aber mit seinen Eltern, den damaligen Eigentümern des Kaufhauses Schwager, aus der Sowjetischen Besatzungszone nach Holzminden (Niedersachsen), dort lebte Verwandtschaft der Familie.

Schwager begann nach seinem Grundwehrdienst bei der Bundeswehr eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann im Alsterhaus in Hamburg. Für dieses Unternehmen arbeitete der junge Schwager im Importgeschäft und war unter anderem in Paris und Osaka (Japan) tätig.

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Nach dem Fall der Mauer war für die Familie Schwager klar, dass sie zurück nach Eisenach wollte. Somit wurden Kontakte zur Handelsorganisation (HO) aufgenommen, die zu jenem Zeitpunkt der Betreiber des Kaufhauses in der Wartburgstadt war. Am 18. September 1990 fand daraufhin die feierliche Eröffnung des neuen Kaufhaus Schwager, welches bis heute den Einzelhandel in der Wartburgregion maßgeblich prägt, statt.

Zum heutigen Unternehmen der Familie Schwager zählen drei Kaufhäuser, fünf Modehäuser, vier Intersport-Geschäfte, ein Gartenmöbelmarkt, sowie 382 Angestellte (unter ihnen 42 Auszubildende).
Seitdem Schwager wieder in Eisenach wohnt setzt er sich u. a. aktiv für die Wandelhallenstiftung und den «Sportverein Wartburgstadt» (SVW) ein, in dem er auch Ehrenmitglied ist.

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