Erste lokale Maßnahmen gegen Wirtschaftskrise festgelegt

Mit regionalen Vertretern aus Industrie, Handwerk, Handel und städtischer Wirtschaftsförderung analysierte Oberbürgermeister Matthias Doht in einer Gesprächsrunde die aktuelle wirtschaftliche Situation. Die Teilnehmer einigten sich dabei auf erste konkrete Maßnahmen, um gemeinsam der sich abzeichnenden Entwicklung wirksam entgegen zu treten.
An dem Treffen beim Oberbürgermeister nahmen teil: Jörg Ruffert (Gewerbeverein), Reiner Marschall (Kreishandwerkerschaft), Stefan Fricke (IHK Regionales Service-Center Eisenach), Joachim Gummert (GIS GmbH), Jürgen Wrona und Jens Hartleb (Stadtverwaltung).

Alle Beteiligten stellten übereinstimmend fest, dass die negativen Auswirkungen der globalen Finanzkrise nun auch bei den Unternehmen in und um Eisenach spürbar sind. Das ganze Ausmaß sei noch nicht vollständig absehbar, jedoch wird auch im örtlichen Handwerk und im Einzelhandel zeitversetzt mit einer sinkenden Nachfrage nach Dienstleistungen bzw. Gebrauchsgütern gerechnet. Gemeinsam wollen deshalb Industrie, Handwerk, Handel und Stadt alles versuchen, was in der Stadt und der Region machbar ist, um dem Abschwung entgegen zu treten.

Zu den ersten konkreten Festlegungen der Gesprächsteilnehmer gehören:

* Handwerker und Dienstleister der Region sollen bessere Chancen bei öffentlichen Auftragsvergaben erhalten. Vorgesehen ist eine zentrale Informationsstelle, die über Auftragsvergaben der Stadt, der städtische Einrichtungen und von Unternehmen mit städtischer Beteiligung Auskunft gibt und so die Transparenz insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen erhöht.

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* Die städtischen Einrichtungen erhöhen die eigenen Qualitätsstandards bei der Prüfung und Begleichung von Rechnungen.

* Es wird im Internet eine Unternehmens- und Kooperationsdatenbank für die Region Südwestthüringen aufgebaut, mit deren Hilfe die Unternehmen untereinander besser vernetzt werden und über eine Kontaktbörse in Verbindung treten können.

* Das Problem der angespannten Fachkräftesituation in den Unternehmen bleibt eine vorrangige Aufgabe. Der drohenden Abwanderung von Fachkräften aus der Wartburgregion muss entgegengewirkt werden. Die Förderung der Berufsakademie und der Berufsschule am Standort Eisenach erhalten in diesem Zusammenhang hohe Priorität.

Als eine weitere Maßnahme wurde in der Gesprächsrunde angeregt, ein regionales Konjunkturpaket für Handwerker in der Stadt Eisenach und im Wartburgkreis ins Leben zu rufen.
Allerdings wies der OB auch deutlich darauf hin, dass der Rückgang der Industrieproduktion und der Dienstleistungen bei den ansässigen Unternehmen auch zu geringeren Gewerbesteuereinnahmen für die Kommunen führe – insbesondere für die Stadt Eisenach, die derzeit ohnehin eine komplizierte Haushaltslage zu bewältigen habe. Deshalb sind gute Ideen und umsetzbare Vorschläge für ein wirksames kommunales Handeln aller Beteiligten gefragt. Aus diesem Grund soll auch die Gesprächsrunde regelmäßig fortgesetzt werden.

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