EURO-6-Norm soll ohne Rücksicht eingeführt werden

Trotz aller Versuche der Fachwelt, die Einführung der EURO-6-Norm zu verschieben, verfällt die EU-Kommission offenbar auch weiterhin dem blinden Aktionismus.
Nicht, was technisch machbar, sondern was wirtschaftlich vertretbar ist, war die Forderung des LTV e.V. auch zur Jahreshauptversammlung am 24. April 2010 in Weimar-Legefeld.
Unser Transportgewerbe hat sich bisher nur mühsam von dem Tiefschlag, der Mauterhöhung per 01.01.2009, erholt. Dieser war und ist verbunden mit einer massenhaften Entwertung von Eigenkapital, was die Euro-3-Fahrzeuge betraf und mit einer enormen Kostensteigerung.
Nun folgt der nächste Streich.
Mit Mehrkosten für einen 40-Tonner mit EURO-6-Motor in Höhe von 5800 bis 8300 EUR gegenüber einem EURO-5-Fahrzeug ist zu rechnen.
Wird es wieder einen erneuten Anstieg des spezifischen Kraftstoffverbrauches gegenüber den Vormodellen geben?
Der deutsche Gesetzgeber lässt ohnehin bis zu 4 % zu!
Oder sind wieder zusätzliche Anbauten nötig, die letztlich nur zu höheren Kosten führen?
Hat die Nutzfahrzeugindustrie tatsächlich schon «optimiert»?
Als Schlüsseltechniken stehen im Vordergrund: Einspritzung, Aufladung, innovative Brennverfahren, Reibungsreduzierung, Kraft- und Schmierstoffe sowie Abgasrückführung und Abgasnachbehandlung genauso wie alternative Antriebe.
Eine Entscheidung, die sich nur nach politischen Vorgaben richtet, wird eine Fehlentwicklung, die letztlich das private Transportgewerbe bezahlen wird und nicht etwa diejenigen, die die Entscheidung getroffen haben.

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