Evangelische Kirche wirbt für Sonntagsruhe

Rückendeckung der EKM für Klage von ver.di

Anlässlich des heutigen Internationalen Tages des freien Sonntags zeigt sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) besorgt über die zunehmende Ausweitung der Sonntagsöffnungen im Handel. Die EKM begrüßt das von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di angestrengte Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Thüringen, die entsprechende Rechtsverordnung der Stadt Erfurt überprüfen zu lassen. Für 2016 sind in Erfurt vier verkaufsoffene Sonntage im Stadtzentrum und weitere 17 Öffnungen in Erfurter Stadtteilen geplant.

Die Öffnung von Läden an Sonntagen sollte unbedingt die Ausnahme bleiben, denn die Beschäftigten haben ebenfalls einen Anspruch auf Sonntagsruhe. Das grundgesetzlich geschützte Recht auf Arbeitsruhe am Sonntag steht allen Menschen gleichermaßen zu, so Holger Lemme vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, einer Einrichtung der EKM.

Die Evangelische Kirche betont den Schutz des Sonntags als wichtige kulturelle Errungenschaft. Seit Tausenden von Jahren erhalte die Woche durch den Wechsel von Arbeitstagen und arbeitsfreiem Sonntag Struktur und Rhythmus.

Der Sonntag unterbricht den Arbeitsalltag. An diesem Tag geht es um das, was jede und jeder zu einem Leben für sich und in der Gemeinschaft mit anderen benötigt: das Miteinander in Familie, in Kirchengemeinde und der Gesellschaft, betont Lemme.

Der Sonntag ist nach Art. 140 Grundgesetz als Tag „der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung“ besonders geschützt.

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