FER übergab sein Archiv an die Stadt Eisenach

Der Archiv- und Museumsbestand der FER Fahrzeugelektrik GmbH wird künftig im Automobil-Archiv der Stadt sowie im Automobilbaumusem „Automobile Welt Eisenach“ zu finden sein. FER-Geschäftsführer Dr. Christof Traidl übergab in dieser Woche im Eisenacher Rathaus Oberbürgermeister Matthias Doht die umfangreiche Dokumentation zur Geschichte und Entwicklung des traditionsreichen Unternehmens. Beide unterschrieben dazu einen Vertrag.

Für das Automobil-Archiv erhielt die Stadt insgesamt etwa 20 laufende Meter Akten mit Unterlagen der Firma FER sowie auch der Vorgängerfirmen Metallwerk Alfred Schwarz Eisenach und der Firma Schlothauer Ruhla. Dazu gehören neben Gehalts- und Personalbüchern beispielsweise auch Fotoalben und Werbung für Firmenprodukte.
Das Museumsgut umfasst 20 Behälter mit verschiedenen Produkten, die seit 1907 im Unternehmen produziert wurden – unter anderem Nebelscheinwerfer, Blinkleuchten, Rückfahrscheinwerfer, Wischermotoren, diverse Blecherzeugnisse (Brenner, Petroleumlampen, Tischleuchten, Gashähne etc.
Diese Zeugnisse der Eisenacher Automobilbau-Tradition werden im Gebäude der „Automobilen Welt Eisenach“ in der Naumannstraße archiviert, geordnet und Schritt für Schritt wissenschaftlich aufgearbeitet und ausgewertet.

Die Firma FER und ihre Vorgänger gehören zu den traditionsreichsten Unternehmen der Eisenacher Region. Als Zulieferer der Automobilindustrie war, und ist FER bis heute Struktur bestimmend für die Fahrzeugherstellung. Oberbürgermeister Doht betonte deshalb: „Die über 100-jährige FER-Geschichte gehört untrennbar zu dieser Region. Die Archivalien sind eine wertvolle Ergänzung für das Automobilbaumuseum. Zugleich ist die Übernahme der Dokumentationen ein Bekenntnis der Stadt Eisenach zu ihrer Technikgeschichte und ein Schritt zu deren Aufarbeitung.“
Für FER-Geschäftsführer Traidl ist die Verbindung von Tradition und Innovation ein wichtiger Faktor für das Unternehmen – insbesondere auch für Investitionen, die in den nächsten Jahren geplant sind. Denn Ziel des amerikanischen Mutterkonzerns Truck-Lite sei es, die FER Fahrzeugelektrik GmbH zu einem Technologiecenter und Entwicklungszentrum auszubauen. Zudem versprach Traidl, dass FER auch weiterhin das Eisenacher Automobilbaumuseum unterstützen werde.

Zur Geschichte des Unternehmens:

1907 als Metallwerk Alfred Schwarz gegründet, war die Firma von Beginn an wichtiger Zulieferer der Eisenacher Fahrzeugfabrik. Nach dem Krieg firmierte das Unternehmen unter verschiedenen Namen, wurde 1958 mit dem Ruhlaer Werk zusammengeschlossen und nannte sich fortan VEB Fahrzeugelektrik Ruhla (FER), später VEB Kombinat Fahrzeugelektrik Ruhla mit 45 Standorten. Nach der Wende orientierten sich zahlreiche Kombinatsbetriebe neu. In Eisenach entstand 1992 die FER Fahrzeugelektrik GmbH, die seit 1994 ihren Sitz in Eisenach-Stockhausen hat.

Die Eisenacher FER Fahrzeugelektrik GmbH ist seit dem Jahr 2004 zu 100 Prozent im Besitz des US-Automobilzulieferers Truck-Lite. Truck-Lite gehört zur amerikanischen PENSKE Corporation, ein amerikanisches Unternehmen einer weltweit in der Automobilwirtschaft tätigen Unternehmensgruppe mit 34000 Mitarbeitern, und zählt zu den Marktführern bei Beleuchtung und Spiegeln für Nutzfahrzeuge.

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