Hubschrauber- und Flugzeugbau auf dem Kindel

Bald werden am Verkehrslandeplatz Eisenach-Kindel Hubschrauber- und Kleinflugzeuge gefertigt. Die Flächen dafür wurden bereits ausgewählt und am Freitag der Anschluss an den Flugplatz feierlich übergeben. Der Rollweg DELTA wird die zukünftigen Produktionsstätten mit dem Platz verbinden.
Gefertigt werden sollen Ultraleichtflugzeuge, das Unternehmen, eine Flugschule, ist bereits vor Ort. Die Planungen für die Hubschrauberfertigung laufen ebenfalls auf Hochtouren. Walter Myrzik wird am Kindel mit DF Helicopters Ultraleichthubschrauber fertigen. Die gegenwärtige Produktionsstätte ist in Italien zu finden. In Eisenach wurde das Unternehmen für eine Neuansiedlung fündig. Im Frühjahr 2005 könnte die Fertigung erster Fluggeräte erfolgen. Dabei soll es sich um einen leichten Zweisitzhelikopter handeln.

Vor der Freigabe des neuen Anschlusses wurde mit einer Festveranstaltung das 10-jährige Bestehen des Verkehrslandeplatzes gewürdigt.
Friedrich Krauser, Vizelandrat und Vorsitzender des Aufsichtsrates, brachte einen Spaten mit. Mit diesem wurde an 26. April 1994 der erste Spatenstich vollzogen. Dieser soll nun zugunsten einer Kindereinrichtung in der Gemeinde Hörselberg versteigert werden.

Am 1. Mai 1996 übernahm die Flugplatzgesellschaft Eisenach-Kindel mbH den Betrieb des Flugplatzes. Der Wartburgkreis (54 %), Eisenach (36 %) und der Zweckverband Kindel (10 %) haben mit der Privatisierung den Grundstein für eine erfolgreiche Entwicklung gelegt.
In diese Entwicklung wurden rund fünf Millionen Euro investiert. Saniert wurden dabei die Flugbetriebsflächen, gebaut wurde ein modernes Flugbetriebsgebäude, eine Tankstelle. Installiert habe man die Nachtflugbefeuerung. In den letzten Jahren wurde weitere 4,5 Hektar Gewerbeflächen erschlossen.
Jährlich sind heute zwischen 12000 und 14000 Flugbewegungen zu verzeichnen. Nahezu alle Sparten seien dabei vertreten. Schwerpunkt bilde der gewerbliche Luftverkehr.

Hervorgehoben wurde weiterhin, dass die Entwicklung des Verkehrslandeplatzes ein Bestandteil des Konversionsprojektes Kindel war und eng mit der Entstehung des Gewerbegebietes Kindel verbunden sei.

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Bereits 1990/91 bemühten sich der Landkreis und die umliegenden Kommunen um die Möglichkeit einer sinnvollen zivilen Nutzung des militärischen Übungsgeländes. Seit September 1993 betreibt der Zweckverband Kindel mit seinen Mitgliedsgemeinden, der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) und dem Wartburgkreis die zivile Entwicklung des ehemaligen Truppenübungsplatzes.

Insgesamt wurden für die Erschließung des Industriegebietes Kindel etwa 12,4 Millionen Euro aufgewandt. Acht Unternehmen haben sich angesiedelt, damit wurden mehr als 53 Hektar Fläche vermarktet und Investitionen von mehr als 200 Millionen Euro vorgenommen. 1300 Arbeitsplätze sind entstanden.

Zur Festveranstaltung würdigte Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz den Regionalflughafen und seine Bedeutung für Thüringen.

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