Innungsbetriebe bekommen Rinder aus der Region
Die 27 Betriebe der Fleischerinnung der Kreishandwerkerschaft Eisenach verwenden Rinder nur aus Hessen und Thüringen. Gegenwärtig kommen gar nur Tiere aus der Region zum Schlachten. «Wir wollen das die Kunden Vertrauen zu uns haben», erklärten Jürgen Stein, stellv. Obermeister, und Peter Kohrock, Innungsmitglied und Fleischgroßhändler. Jedes Stück Rindfleisch, dass bei den Innungsmitgliedern über den Tisch geht ist genau nachweisbar. «Wir kennen sogar den Stall und das Futter», erklärt Kohrock. Die Tiere werden in großen Ställen gehalten und bekämen Futter aus eigener Erwirtschaftung, vorbildliche Bedingungen.
Risikoteile wie Kopf, Hirn, Rückenmark oder Därme gelangen erst gar nicht zu den Fleischern.
Verwendet werde nur Muskelfleisch, hier sei das Risiko, nach jetzigen Erkenntnissen, gering.
Deutliche Worte fanden die Fleischer in Richtung Verantwortliche in der Politik. Über Jahre sei in der Forschung auf diesem Gebiet nichts unternommen worden. 1986 kam in England der BSE-Skandal auf. Seit dieser Zeit ist das Verfüttern von Tiermehl in England verboten.
Kritisch sieht die Kammer auch die schwarze Liste des Landwirtschaftsministers von Thüringen, der die negativen Testergebnisse bei der Kennzeichnungspflicht veröffentlichen will. Gerade die Tests haben mehrere Fehlerquellen.
Demnach bedeutet ein positives Testergebnis «Rind» nicht, dass das betreffende Produkt zwangsläufig unter der Verwendung von Rindfleisch (Rindermuskulatur) hergestellt wurde.
Falsch-positive Ergebnisse gibt es z.B. bei Verwendung von Rinderdärmen, gelierfähigen Bindesgewebseiweiß (Kollagen) wie in Sülzen, Fleisch in Aspik und Konserven mit Geleeabsatz.
Ebenfalls soll der ELISA-Test für Rind auf Brühe, Blut, Blutfraktionen (Plasma) oder Fett positiv reagieren.
Deshalb bedeute ein positives Ergebnis nicht automatisch, die Verwendung von Rindfleisch in herkömmlichen Sinne. Auch ein Zusatz von Zucker kann zu einer positiven Reaktion führen. So jüngst in Eisenach geschehen.
Erst nach der Anwendung beider Verfahren, von ELISA-Test und isoelektrischer Fokossierung kann ein Nachweis von Rindfleisch als sicher gelten.
Und es gab noch einen Hinweis: Woher nehmen die Öko-Bauern jetzt soviel Rindfleisch bei einer dreijährigen Aufzucht?