Minister Reinholz zum Herbstgutachten: Thüringer Wirtschaft robust

Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz hat im Hinblick auf das vorgelegte Herbstgutachten der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft vor allzu großem Pessimismus gewarnt. «Die Lage ist kritisch, aber die Zeichen stehen noch längst nicht auf Abschwung», sagte Reinholz. Die Wirtschaftszahlen für Thüringen seien nach wie vor gut, die Entwicklung der Industrie verlaufe weiterhin robust. Zwar würden die Auswirkungen der Finanzmarktkrise und die Wachstumsschwäche in Deutschland und Europa auch an Thüringen nicht spurlos vorübergehen. «Aber einen wirtschaftlichen Einbruch wird es aus heutiger Sicht in Thüringen nicht geben.»

Der Minister verwies darauf, dass das Thüringer Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr 2008 bei überdurchschnittlichen 2,4 Prozent gelegen hat. Nach aktuellen Zahlen des statistischen Landesamts haben die Industrieumsätze in den ersten acht Monaten um 8,0 Prozent zugelegt. «Auch wenn die Dynamik inzwischen etwas nachlässt, ist die Wirtschaft noch auf Wachstumskurs.» Mit ihrer mittelständischen Struktur und ihrer Branchenvielfalt sei die Thüringer Wirtschaft in der Lage, eine konjunkturelle Schwächephase zu verkraften.

Aus Sicht des Wirtschaftsministers kommt es jetzt darauf an, schnell neues Vertrauen auf den Finanzmärkten aufzubauen. Das Hilfspaket der Bundesregierung für die deutschen Banken müsse nach der Klärung der Länderbeteiligung zügig verabschiedet werden.

Die Folgen der Finanzkrise werden sich aus Sicht von Reinholz auch in Thüringen bemerkbar machen: Kredite werden sich verteuern. Auch werden die Kreditinstitute höhere Anforderungen an die Bonität stellen. Der Minister kündigte an, das landeseigene Förderinstrumentarium daraufhin zu überprüfen, wie diese Auswirkungen abgemildert werden können.