Neuer Thüringer Bauminister will Planungen zur B62 vorantreiben

Für die neue Landesregierung ist der Bau der Werraquerung und der Ortsumgehung Leimbach der B62 «eine der wichtigsten und vordringlichsten Aufgaben». Das sicherte der neue Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, Christian Carius, Mittwoch dem Landrat des Wartburgkreises, Reinhard Krebs, den beiden Landtagsabgeordneten Gustav Bergemann und Manfred Grob sowie dem Bürgermeister der Kreisstadt, Klaus Bohl, der Bürgermeisterin der Gemeinde Immelborn, Silvia Matern, dem Leimbacher Bürgermeister Hermann Göring und Barchfelds stellvertretendem Bürgermeister Ralph Groß zu.
Der dringliche Termin war auf Initiative von Landrat Krebs durch Landtagsabgeordneten Gustav Bergemann vermittelt worden. Am Gespräch nahm auch der Abteilungsleiter Verkehr im Bauministerium, Lutz Irmer, teil.

In seinen Eingangsworten betonte Landrat Krebs, wie wichtig der Beginn dieser Straßenbaumaßnahme für die Menschen im südlichen Wartburgkreis endlich sei. «Sie werden nun schon seit fast 20 Jahren mit Versprechungen hingehalten und keine Besserung für die Bürger ist eingetreten.»
Im Anschluss daran schilderte Bad Salzungens Bürgermeister Klaus Bohl eingehend die Vielzahl der bereits vorangegangenen Planungen, Messungen, Gutachten und Gespräche. Besonders nachdrücklich wies er auf die Verkehrszählungen hin, nach denen bis zu 22000 Fahrzeuge an einem Tag die B62 bei Bad Salzungen passieren. Das verursache immer stärkere Gebäudeschäden und mindere die Lebensqualität der Anwohner erheblich, beschrieb Leimbachs Bürgermeister Hermann Göring die Folgen des drastischen Verkehrsaufkommens auf der B62. Immelborns Bürgermeisterin Silvia Matern und Barchfelds stellvertretender Bürgermeister Ralph Groß verwiesen mit Blick auf die erneuten Bürgerproteste, die für Ende der Woche angekündigt sind, dass sich die Bürger keinen anderen Rat mehr wissen, als öffentlich lautstark Druck zu machen.

Der Abteilungsleiter Verkehr im Bauministerium, Lutz Irmer, schilderte im Anschluss den derzeitigen Stand der Verhandlungen. Danach ist man im Fall der im Naturschutzgebiet befindlichen Werraquerung mit dem Naturschutzbund Deutschlands (NABU) im Kontakt wegen der zu wählenden Variante. Es werde wohl, so Irmer, auf einen Brückenbau hinauslaufen.
Sobald man über die technische Lösung Klarheit habe, werde er diesbezüglich mit dem Bundesverkehrsminister sprechen, sagte Minister Carius zu. Er rechne aber schon jetzt mit der baldmöglichsten Fortsetzung des laufenden Planfeststellungsverfahrens. Das Thüringer Bauministerium wird alle zwei Monate umfassend über den Fortgang der Verhandlungen informieren. Damit solle verloren gegangenes Vertrauen bei den betroffenen Kommunen und Bürgern zurückerobert werden, hofft Landtagsabgeordneter Manfred Grob. Landrat Krebs betonte nachdrücklich, dass es bei der B62 unbedingt um eine komplette Lösung gehen müsse und nicht nur um eine Teilstückrealisierung. «Die Region tritt hier geschlossen auf», lobte der Landrat zum Abschluss.