Oberbürgermeisterin stellt sich hinter Opelaner

 Am Freitag, 29. Oktober, rief die IG Metall deutschlandweit zum Aktionstag „Fairwandel“ auf. Anlass ist die Ankündigung des Stellantis-Konzerns, die beiden Produktionswerke in Eisenach und Rüsselsheim am Main aus der deutschen Einheit Opel Automobile GmbH herauszulösen und Stellantis direkt zu unterstellen. Die Befürchtung: Die einzige deutsche Marke des Konzerns könne weiter geschwächt werden. Auf politischer Ebene wurde bereits ein klares Bekenntnis der Opel-Standortländer Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz für einen verantwortungsvollen Strukturwandel hin zu einer zukunftsfähigen und ökologischen Automobilindustrie abgegeben. Nun äußern die Beschäftigten deutlich ihren Protest.

Auch in Eisenach wurde demonstriert. „Der Automobilbau ist fest in der DNA der Stadt Eisenach verankert. Wir wollen nicht auf der der Spicke stehen. Wir wollen in den Werkhallen stehen“, fordert die Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf anlässlich der Demonstration. 12.000 Beschäftigte der Automobilzuliefererindustrie in Westthüringen hängen am Automobilbau, das sind nahezu 30 Prozent aller Beschäftigten dieser wichtigen Branche in Thüringen. Dies geht aus der letzten Studie des Vereins „automotive thüringen e. V.“ hervor. Eine ähnlich hohe Konzentration gibt es in keiner anderen Region Thüringens. Die Region Westthüringen bezieht sich in diesem Fall auf die Stadt Eisenach, den Wartburgkreis und den Landkreis Gotha.

Die Forderungen an Stellantis sind klar: Zukunftsorientierte Produktionsbereiche mit den Schwerpunkten Wasserstoff und Elektromobilität müssen gestärkt werden. Der Konzern dürfe bestehende und etablierte Forschungs- und Produktionskapazitäten auf keinen Fall aufgeben. Im Eisenacher Werk ruht die Produktion aktuell bis Jahresende, weil der Konzern es vorzieht, den Grandland X im Ausland weiter bauen zu lassen, während die Mitarbeiter*innen in Thüringen auf Kosten der Steuerzahler in Kurzarbeit geschickt wurden. Das hatte zuletzt für erhebliche Irritationen gesorgt. „Das Eisenacher Opel-Werk ist extrem gut aufgestellt, den Sprung hin zur Elektromobilität zu schaffen. Ich setze mich mit aller Kraft dafür ein, dass das auch geschieht – und zwar hier bei uns in Eisenach mit dem Bau des Folgemodells des Grandlands X“, betont Katja Wolf.

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