Opel-Belegschaft leidet unter Sparzwängen

Rund 1000 Mitarbeiter folgten am Wochenende der Einladung des Betriebsrates der Opel Eisenach GmbH zur Betriebsversammlung in die Werner-Aßmann-Halle.
In seinem Rechenschaftsbericht äußerte sich der Betriebsratsvorsitzende Harald Lieske optimistisch hinsichtlich der Zukunft des Eisenacher Werkes. Die Auftragslage sei zur Zeit stabil. Sollte es zu Auftragsschwankungen kommen, könne man im Rahmen einer unlängst unterschriebenen Vereinbarung zur Beschäftigungs-Sicherung mit flexiblen Arbeitszeiten reagieren. Zudem schließe diese Vereinbarung für die nächsten vier Jahre betriebsbedingte Kündigungen aus. Kein Eisenacher Opelaner müsse sich also Sorgen um seine Arbeit machen.
Der Betriebsratsvorsitzende zeigte sich besorgt über den immer härteren Wettbewerb der Automobilhersteller. Der Kostendruck sei enorm. Die Folgen seien auch in Eisenach zu spüren. Auf die Mitarbeiter werde anhaltender Druck zur weiteren Produktivitätssteigerung ausgeübt. Notwendige Ersatzinvestitionen und Reparaturen würden hinausgezögert. Lieske übte ferner scharfe Kritik, weil nach dem Scheitern des Arbeitskampfes um die 35-Stunden-Woche weder die lokale Geschäftsleitung noch der Opel-Vorstand Bereitschaft zeigten, eine betriebliche Regelung zur Arbeitszeit-Verkürzung zu treffen.
Vertreter der IG Metall bedankten sich bei den Beschäftigten für die hervorragende Teilnahme an den Warnstreiks der jüngsten Tarif-Runde. Dass es in Thüringen relativ schnell zur Übernahme des Tarif-Abschlusses der Alten Bundesländer kam, sei auch ein Verdienst der Opel-Belegschaft gewesen.

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