Opel Betriebsversammlung: Neuer Corsa sorgt für Fertigungsrekord

Rund 1000 Mitarbeiter kamen am Wochenende in die Werner-Aßmann-Halle zur Betriebsversammlung der Opel Eisenach GmbH.
In seinem Rechenschaftsbericht äußerte sich Betriebsratsvorsitzender Harald Lieske optimistisch hinsichtlich der Zukunft des Werkes Eisenach. Der derzeitige Auftragseingang übertreffe alle Erwartungen. Zu diesem Erfolg des Corsa hätten die Eisenacher Mitarbeiter mit hervorragender Fertigungsqualität entscheidend beigetragen. Lieske kritisierte, dass die Erhöhung der Produktion nicht zu Neueinstellungen geführt hat. Stattdessen habe die Geschäftsleitung den Anteil der Leiharbeiter auf Dauerarbeitsplätzen erhöht.
Der Betriebsratsvorsitzende zeigte sich unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen in den Fertigungsbereichen. Die fortlaufende Optimierung der Abläufe am Band führe zur anhaltenden Leistungsverdichtung. Ältere Arbeitnehmer hätten Probleme das Tempo mitzuhalten. Selbst Jüngere stießen inzwischen an ihre Grenzen, wie sich in der wachsenden Anzahl der Schwerbehinderten und der ansteigenden krankheitsbedingten Abwesenheit zeige.
Ein Novum auf der Betriebsversammlung war ein satirischer Sketch, den zwei Schauspieler aufführten. Mit dem Sketch nahm der Betriebsrat die Auslagerung großer Teile der Personalabteilung zu einem Dienstleister aufs Korn, der wegen seiner Unfähigkeit seit Monaten in der Kritik der Mitarbeiter steht.
Sabine Maaßen vom Vorstand der IG Metall verwies auf die zunehmende Internationalisierung der Corsa-Produktion. Schon in absehbarer Zeit wird sich das Werk Eisenach mit Wettbewerbern aus Polen, Russland und sogar Mexiko messen müssen, die ausnahmslos kostengünstiger als die Eisenacher produzieren. Dies, so befürchtet sie, werde den Druck auf den Standort und damit die Mitarbeiter erhöhen.