Opel spürt Zurückhaltung der Käufer

Mehr als 1600 Mitarbeiter kamen am Freitag in die Werner-Aßmann-Halle zur Betriebsversammlung der Opel Eisenach GmbH.
Der Betriebsratsvorsitzende Harald Lieske räumte in seinem Rechenschaftsbericht ein, dass die allgemeine Kaufzurückhaltung auch bei Opel zu spüren sei. Im Vergleich zum Wettbewerb halte sich der Corsa aber hervorragend. Zudem verfügt Opel Eisenach über Möglichkeiten, die Kapazität zeitnah der Nachfrage anzupassen und so die Beschäftigung stabil zu halten.
Lieske lobte den Einsatz der IG-Metall, die für Opel, Bosch und BMW einen lokalen Tarifvertrag für eine tariflich geregelte Bezahlung der Leiharbeitnehmer durchsetzen will.
Der Betriebsratsvorsitzende kritisierte die Einsparungen in der Fertigung, die durch die angespannte finanzielle Situation des Mutter Konzerns in den USA motiviert seien. So werde zum Beispiel in einzelnen Fertigungsbereichen die Beleuchtung völlig unangemessen reduziert. Außerdem werde die noch zu erkämpfende Tariferhöhung bereits jetzt infrage gestellt.
Positiv sei zu vermerken, dass die Geschäftsleitung erstmals konkrete Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere und leistungsgewandelte Arbeitnehmer anbiete. Dafür habe der Betriebsrat seit Jahren gekämpft. Die Anzahl geeigneter Arbeitsplätze sei aber angesichts der immer älter werdenden Belegschaft noch zu gering.
Uwe Laubach, 1.Bevollmächtigter der IG-Metall, der an der Versammlung teilnahm, stimmte die Mitarbeiter auf die bevorstehende Tarifauseinandersetzung ein. Die Forderung von mindestens sieben bis acht Prozent mehr Einkommen sei angesichts der explodierenden Belastungen der Arbeitnehmer angemessen. Er sei überzeugt, die Opel Belegschaft werde wie immer zu einem guten Tarifabschluss in Thüringen beitragen.