TÜV Thüringen kontrollierte Oberhofer Bobbahn

Kühlsysteme für Wintersportanlagen funktionieren wie überdimensionale Kühlschränke. Als Kühlmittel wird meist Ammoniak verwendet. So auch in der Oberhofer Anlage. Von Ammoniak geht eine hohe Gefährdung für Mensch und Umwelt aus. Es ist immens wichtig, dass der hochgiftige Stoff nicht austreten kann. Eine Undichtigkeit hätte verheerende Folgen für die Besucher und Anwohner. Daher lässt das Thüringer Wintersportzentrum die Kälteanlage seiner Bobbahn vom TÜV Thüringen überprüfen.

Das Herz der Anlage befindet sich im Technikraum. Hier stehen drei große Ammoniak-Behälter, in denen die rund 36 Tonnen flüssigen Ammoniaks gesammelt werden. Jeder dieser riesigen Druckbehälter hat ein Fassungsvermögen von 21000 Litern. Die Behälter sind ein neuralgischer Punkt der Anlage, denn sie stammen aus dem Geburtsjahr der Bobbahn 1982. Naturgemäßer Verschleiß und Korrosion beeinflussen über die Jahre die Materialbeschaffenheit der Tanks.

Zur Untersuchung der Ammoniak-Sammelbehälter verwendet der TÜV Thüringen ein hochmodernes Prüfverfahren, welches mittels Schallemission und Ultraschall durchgeführt wird. Dabei kann auf ein Einleeren der Anlage verzichtet werden, was letztlich Zeit und Kosten spart. An den Behältern werden hochempfindliche Messsensoren angebracht und ähnlich wie bei der Ultraschalluntersuchung beim Arzt «abgehört». Jeder Fehler im Werkstoff wird so am PC sichtbar. Aus den Messergebnissen leiten die Sachverständigen des TÜV Thüringen Aussagen über die Beschaffenheit des Materials ab und können damit mögliche Verformungen, Undichtheiten und letztendlich Rissbildungen erkennen.

Auch die Kältemittelrohrleitungen wurden einer Sicherheitsprüfung inklusive Restwanddickenmessung unterzogen. Die Schallemissionsprüfung an den Sammelbehältern der Oberhofer Bobbahn ergab, dass sie trotz ihres hohen Alters frei von inneren Fehlern und dicht sind sowie über eine ausreichende Festigkeit verfügen.

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