Vom Fürstenhof bis zum MDR

Am 14. Februar 1902 wurde die Tischlerei Artur Schwertfeger in der Oppenheimstraße gegründet. Jüngst wurde das 100. Jubiläum gefeiert.
Auf Grund einer Dienstreise zu einem Ministertreffen in Helsinki konnte Innenminister Christian Köckert nicht zum Jubiläum kommen, versprach, es aber nachzuholen. Gestern besuchte er nun das Unternehmen «Innenausbau Schwertfeger GmbH». Geschäftsführer Eckhard und Sabine Schwertfeger führten den Landtagsabgeordneten und Minister durch die Werkhallen und stellten die umfangreiche Produktionspalette vor. Maschinen und Produktionsabläufe wurden vorgestellt.
Vor 100 Jahren verlegte Artur Schwertfeger, einer der ersten Aufträge, das Parkett im Eisenacher Fürstenhof-Neubau. Heute sind die Mitarbeiter des Familienunternehmens in Rostock, Bad Reichenhall, am Flugplatz Leipzig, in Krankenhäusern und Banken oder beim MDR in Leipzig tätig. Referenzobjekte des Innenausbaus gibt es in der Residenz der hessischen Landesregierung in Berlin oder im Axel-Springer-Haus. 97 Prozent der Leistungen werden überregional erbracht.
Der erste Auftrag der Schwertfegers waren zwei Bottiche für die Färberei Thomas in Eisenach. Für den Fürstenhof hatte man nur sechs Wochen Zeit, er wurde zum Burschentag 1902 und zur Eröffnung des Burschenschaftsdenkmals eingeweiht.
Köckert konnte sich von den gegenwärtigen Arbeiten überzeugen. Bis Dezember seien die Auftragsbücher voll, so Eckhardt Schwertfeger.
Interessant stellt sich die Firmengeschichte dar, geprägt von zwei Weltkriegen, Wirtschaftskrise, Firmenbrand 1928, die Zeit der PGH und die dann die Wende in der DDR.
Auch als der Privatbetrieb 1959 zu einer Genossenschaft wurde (PGH Innenausbau) blieben Familienmitglieder im PGH-Vorstand. 1990, genau zur Währungseinführung, wurde die PGH aufgelöst und durch Eckhard Schwertfeger mit einem neuen Betrieb mit 20 Mitarbeitern und einer Buchhalterin gestartet.
200 Lehrlinge durchliefen in den 100 Jahren die Tischlerei. Allein 31 waren es nach der Wende.
Gegenwärtig sind im Unternehmen vier Tischlermeister, ein Innenarchitekt, drei Kaufleute, 15 Tischler, sechs Azubi, zwei Hilfskräfte und eine BA-Studentin tätig. Projektiert und gefertigt werden Einzelmöbel und komplette Inneneinrichtungen für Hotels, Gaststätten, Banken, Büros, medizinische Einrichtungen sowie gehobene Ladeneinrichtungen. Aber auch Bereiche des individuellen Wohnens gehören zum Fertigungsprofil.

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