Weichen für Energiewende in Thüringen gestellt

Der Wartburgkreis ist Spitzenreiter bei der Nutzung der Wasserkraft aus Flüssen zur Stromgewinnung in Thüringen. Jede sechste Kilowattstunde, die 2010 mit Laufwasserwerken erzeugt und ins Netz der E.ON Thüringer Energie eingespeist wurde, stammt aus Werra, Hörsel, Nesse, Felda oder Ulster im Wartburgkreis. 16 von insgesamt 180 Thüringer Wasserkraftwerken produzieren hier CO2-freien Ökostrom.

Diese Zahlen nannte Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender von E.ON Thüringer Energie, beim Besuch von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht im Wasserkraftwerk Spichra. Das 85 Jahre alte, denkmalgeschützte Kraftwerk ist das größte an der Werra und eines der größten in Thüringen. 1997 wurde es von der damaligen TEAG umfassend restauriert und mit neuen Strom-Generatoren ausgerüstet. In diesem Jahr erneuerte das Unternehmen die historische Fußgängerbrücke, die am Kraftwerk über die Werra führt. Insgesamt betreibt E.ON Thüringer Energie heute an der Werra drei Wasserkraftwerke, die im vergangenen Jahr knapp elf Millionen Kilowattstunden Strom ins Netz einspeisten.
Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch nach dem Willen der Landesregierung 30 Prozent erreichen. Für den dafür erforderlichen Ausbau der elektrischen Leitungsnetze plant E.ON Thüringer Energie allein bis 2014 Investitionen von 30 Millionen Euro.

Ökostrom für 15000 Menschen
Ergänzt wird der Erzeugungspark für erneuerbare Energien um Windräder, Photovoltaikanlagen auf Dächern von Umspannwerken und der Erfurter Hauptverwaltung sowie eine Biogasanlage. Mit dem daraus im vergangenen Jahr insgesamt erzeugten Ökostrom könnte eine Kleinstadt mit 15000 Menschen ein Jahr lang versorgt werden. Darüber hinaus macht sich das Unternehmen für die klimafreundliche Energieerzeugung auf kommunaler Ebene stark: Mit der Gründung der gemeinnützigen Stiftung KomSolar fördert E.ON Thüringer Energie die Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung in 100 Thüringer Gemeinden und Städten.

«Die Weichen für einen zukunftsorientierten Energiemix wurden bei uns bereits früh gestellt», erklärte Reimund Gotzel der Regierungschefin. Besondere Verantwortung für die Energiewende in Thüringen übernehme das Unternehmen bei der Aufnahme und der Verteilung von dezentral erzeugtem Ökostrom im Freistaat. Schon jetzt stamme 20 Prozent des Netzabsatzes der TEN Thüringer Energienetze GmbH – einem Tochterunternehmen von E.ON Thüringer Energie – aus erneuerbaren Energien.

30 Millionen Euro für mehr Erneuerbare im Netz
Mehr als 80 Prozent der Gesamtleistung aller in Thüringen installierten Wasser-, Wind-, Sonnen- und Biomassekraftwerke ist im Netzgebiet von E.ON Thüringer Energie konzentriert. «Deshalb haben wir schon vor Jahren begonnen, unser Leitungsnetz systematisch auszubauen und zu verstärken und damit die Voraussetzungen für den weiteren Zubau neuer EEG-Anlagen zu schaffen», sagte Gotzel. Die Kosten für die Netzintegration weiterer Ökostrom-Einspeiser bis zum Jahr 2014 bezifferte der Energiemanager auf etwa 30 Millionen Euro.

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Eine Pionierrolle im Rahmen der Thüringer Energiewende hat E.ON Thüringer Energie auch beim Zukunftsthema Elektromobilität übernommen: Der Energiedienstleister errichtete im vergangenen Jahr in Nohra (Landkreis Weimarer Land) die erste öffentliche Strom-Tankstelle in Thüringen und stellte in diesem Jahr im Rahmen des Projektes «E-Wald» sechs weitere Ladestationen unmittelbar am Rennsteig auf. Mit dieser Aktion soll überwiegend behinderten Menschen ermöglicht werden, den Rennsteig umweltfreundlich mit Elektromobilen zu erkunden. Noch in diesem Jahr wird E.ON Thüringer Energie darüber hinaus einen umfangreichen Langzeittest mit Elektromobilen starten, um empirische Daten über das Ladeverhalten und die Auswirkungen auf das Stromnetz zu erhalten.

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