Zukunftssorgen trotz Vollbeschäftigung

Rund 1400 Mitarbeiter der Opel Eisenach GmbH trafen sich zur Betriebsversammlung am Samstag in der Werner-Aßmann-Halle, an der diesmal auch der Vorstandsvorsitzende der Adam-Opel AG, Carl-Peter Forster, teilnahm.

In seiner mit Spannung erwarteten Rede zeichnete Forster ein optimistisches Bild von Opel. Die Rekonstruktion des Unternehmens komme gut voran. Mit neuen Modellen, wie dem Opel Signum und dem Meriva, sei es bereits gelungen, den Marktanteil schrittweise wieder zu erhöhen. An die Belegschaft gewandt, sagte er, niemand brauche sich in Eisenach Sorgen um seinen Arbeitsplatz zu machen. Angesprochen auf die noch immer anstehende Angleichung der Einkommen der Ost-Opelaner an die ihrer Kollegen im Westen, antwortete er ausweichend und verwies auf den Wettbewerbsvorteil niedriger Löhne.

Der Betriebsratvorsitzende Harald Lieske rügte in seinem Rechenschaftsbericht unter anderem die Folgen der Restrukturierung in Eisenach. Der konsequente Sparkurs der Geschäftsleitung habe zur Arbeitsverdichtung und zu erhöhtem gesundheitlichen Verschleiß geführt. Die Folge sei eine steigende krankheitsbedingte Abwesenheit, durch die die Probleme noch verschärft würden.

In einer spannenden Interviewrunde beantwortete die 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Renate Hemsteg von Fintel, Fragen zur Einführung der 35-Stundenwoche in Ostdeutschland. Sie forderte die Opel-Beschäftigten auf, sich aktiv an dem bevorstehenden Kampf für dieses Ziel zu beteiligen.

In ihren Redebeiträgen forderten die Mitarbeiter vor allem mehr Investitionen und ein Nachfolgemodell für den Astra, dessen Produktion im Sommer dieses Jahres in Eisenach eingestellt wird. Viele befürchten, dass die Fertigung nur noch eines Modells langfristig zu Beschäftigungsproblemen führen könnte.

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